30. Mai 2019
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Besuch bei der Hess. Ministerin der Justiz Frau Kühne-Hörmann am 7. Mai 2019

Anlässlich eines Gespräches am 7.Mai 2019 konnte der Landesvorsitzende der DJG Hessen, Rolf Krämer, die Glückwünsche der Gewerkschaft Frau Ministerin Kühne-Hörmann zur Wiederernennung als Justizministerin persönlich überbringen.

Dabei nahm der Landesvorsitzende in Anwesenheit des Leiters der Zentralabteilung Herrn Olaf Nimmerfroh die Gelegenheit wahr, der Ministerin die Sorgen und Nöte der Bediensteten der Justiz vorzutragen.

Eine immer höhere Belastung der Mitarbeiter, die sinkende Bereitschaft, neben der alltäglichen Arbeit auch noch eine Vielzahl von Anwärter und Azubis auszubilden, die Übertragung weiterer Aufgaben in die Justiz, all dies führt bei den Bediensteten derzeit zu einer Resignationsstimmung, die immer höhere krankheitsbedingte Ausfälle zur Folge hat.
Hinzu kommt noch, dass die Laufbahnen in der Justiz gegenüber der Tätigkeit bei Polizei, Zoll und Steuer an Attraktivität verlieren.Den Vorschlag zur Attaktivitätssteigerung und der Anwerbung neuer Kräfte, den die DJG Hessen ausgearbeitet hat, konnte Rolf Krämer vorstellen. Dieser sieht die konkrete Werbung von Schülern der Abschlussklassen durch „vor Ort Führungen“ durch die Gerichtsgebäude vor. Dabei könnten ausgewählte Justizmitarbeiter oder auch pensionierte oder in Rente befindliche Mitarbeiter den Schülern direkt im Objekt die einzelnen Laufbahnen in der Justiz darstellen, ihre erforderlichen Ausbildungen beschreiben und mögliche Aufstiegschancen erläutern.
Ein weiteres Thema des Gespräches waren die Vorstellungen der DJG zur Attraktivitätssteigerung des Gerichtsvollzieherberufes. Durch die rigorosen Sparmaßnahmen der letzten Jahre sind die Bewerbungszahlen für diesen Laufbahnzweig stark gesunken. In diesem Jahr konnten nicht einmal alle zur Verfügung stehenden Stellen besetzt werden, da die Anzahl der Bewerber geringer als die Stellenanzahl ausgefallen ist.
Die Einführung des Baden Württemberg Modells, bei denen Justizfremde Personen durch ein Hochschulstudium den Beruf des Gerichtsvollziehers erlangen können, lehnt die DJG Hessen kategorisch ab. Stattdessen sollte man darüber nachdenken, diesen Laufbahnzweig auch für Justizwachtmeister oder ausgebildete Rechtsanwalts und Notargehilfen zu öffnen. Diese könnten mittels eines zeitlich festgelegten  Crashkurses vor der Ausbildung auf ihre spätere Tätigkeit angeschult werden und danach die Ausbildung absolvieren. Der Landesverband der DJG Hessen ist davon überzeugt, dass mit den derzeit steigenden Zahlen der Anwärter für den Justizfachwirt und für die Justizfachangestellten auch in einigen Jahren die Bewerberzahl für die Gerichtsvollzieherlaufbahn steigen wird.
Der Servicepoint in Eschwege entwickelt sich nach Auskunft von Ministerin Kühne-Hörmann zu einem großen Erfolg. Die Zahl der Anrufe in den letzten Wochen ist so stark angestiegen, dass zur Vermeidung von hohen Wartezeiten am Telefon, weitere Kräfte in diesem Servicepoint eingesetzt werden sollen.

Leider konnten aus zeitlichen Gründen nicht alle vor dem Gespräch geplanten Punkte angesprochen werden, so dass Frau Ministerin Kühne Hörmann zu einem weiteren Gespräch im Juli eingeladen hat.
Gerne wird die DJG Hessen dieses Angebot wahrnehmen.